Juni 2018

  • Schulleben

Besuch des Internationalen Literaturfestivals „poetry on the road“ am 4.6.2018

Bereits zum 17. Mal öffnete das Kippenberg-Gymnasium seine Aula für Literaten aus aller Welt. Im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals „poetry on the road“ trugen sieben verschiedene Poeten Gedichte in ihrer Muttersprache vor, die anschließend übersetzt wurden. Zudem moderierte ein Sprecher von Radio Bremen und bot so den Lyrikern Raum, sich vorzustellen.

Auch vom HBG konnten einige Schülerinnen und Schüler die Gedichte der Literaten aus Chile, Litauen, Schweiz, China, Kroatien, Haiti, Uganda und Deutschland hören, die sehr unterschiedlich waren. Unsere Gruppe (eine 10. Klasse, IB-Q1 und einzelne Schülerinnen der 9. Klasse) war sich darin einig, dass es eine sehr interessante Veranstaltung war, insbesondere durch die Vielfalt der Kulturen, Themen, Emotionen und Sprachen.

Die Meinungen über die einzelnen Gedichte gingen aber natürlich – wie nicht anders zu erwarten war – weit auseinander. Manche Gedichte fanden die Schülerinnen und Schüler „amüsant“ und „lustig“, andere „ungewohnt“, „komisch“ oder auch „ohne tieferen Sinn“, viele aber „gefühlvoll“ und „spannend“. Aus der neunten Klasse meinten die Schülerinnen, das Gedicht der Chinesin über den traurigen Alltag von Wanderarbeiterinnen in China sei besonders bewundernswert gewesen, weil die Lyrikerin dennoch Hoffnung gefunden habe. Als „berührend“ wurde die Vortragsweise des Chilenen Jésus Sepúlveda beschrieben und Mildred Barya aus Uganda vermochte mit ihrem Gedicht über das Thema „Sternzeichen“ ebenfalls zu begeistern. Viele Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse und des IB-Kurses haben die Weltuntergangsballade von Franz Hohler, einem berühmten Schweizer Kabarettisten, Dichter und Liedermacher, am besten gefunden. Das Gedicht wurde tatsächlich schon vor 50 Jahren verfasst, aber die Thematik ist – leider – immer noch aktuell. Positiv fanden die Schülerinnen und Schüler auch, dass er „genau gewusst hat, wie er seine Ballade am besten vortragen kann, damit man aufmerksam zuhört, und er hat sowohl durch seine Stimme als auch durch das rhythmische Klopfen eine starke Spannung erzeugt“. Berührt hat ebenfalls viele das schön vorgetragene Gedicht von James Noël aus Haiti, der nicht nur gelesen, sondern dabei auch gesungen hat. Seine „unglaublich schöne Stimme hat seinen Gedichten dadurch total viel Ausdruck verliehen und sie ‚zum Leben erweckt‘“, wie einige meinten. Viele Schülerinnen und Schüler im IB-Kurs waren auch ein Fan des Gedichts „Ich werde eine magere Alte sein“ der Litauerin Indré Valantinaité, das sie als 18Jährige geschrieben hat. Über dieses Gedicht haben sie noch am längsten nachgedacht, da sie sowohl die ruhige Vortragsweise des Gedichts als auch der interessante Inhalt berührt haben.

Interessant war schließlich auch, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler die Übersetzungen kritisiert hat, da dadurch einige Inhalte verloren gingen. In der zehnten Klasse gab es einige Schülerinnen und Schüler, die die Dichterinnen aus China und Litauen aufgrund der Muttersprache verstanden und denen die Übersetzungen nicht so gut gefallen haben. Hier spielte aber wohl auch die Vortragsweise eine Rolle.

Insgesamt bewerteten die Schülerinnen und Schüler die Veranstaltung als schöne Möglichkeit für die Künstlerinnen und Künstler, ihre Meinung und Gefühle durch ihre Dichtung den Menschen vorzustellen. Aber auch die Tatsache, Poetinnen und Poeten aus aller Welt einmal live beim Gedichtvortrag zuhören zu können, wurde als eine tolle Erfahrung gesehen. Besonders die emotionale und rhythmische Vortragsweise und der unterschiedliche künstlerische Umgang mit Sprache haben die Schülerinnen und Schüler gefesselt.

Nächstes Jahr sind wir gerne wieder dabei!

(Laura Engel, Christine Stangl)