Chemie

„Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht“ (Michael Faraday)

Naturwissenschaftliche Phänomene erfahrbar zu machen, Abläufe direkt und in kurzer Zeit beobachten und erleben zu können, das ist im Chemieunterricht möglich. Im Anfangsunterricht der Klasse 8 wird zum Beispiel viel mit dem Brenner gearbeitet.  Später in Klasse 9 und 10 werden unter anderem Versuche zu Säuren und Laugen im Haushalt durchgeführt, die Herstellung von Aromastoffen für die Lebensmittelindustrie erlernt oder Kohlenwasserstoffe auf ihre Eigenschaften hin untersucht.  Die Schülerinnen und Schüler können in einfachen Versuchen selbstständig neue Erkenntnisse gewinnen. Dabei sollte der Chemieunterricht jedoch nicht zur Show werden, sondern ebenfalls die grundlegenden Theorien der Chemie als Wissenschaft vermitteln. So ist zum Beispiel die Formel- und Fachsprache ein wichtiges Element des Chemieunterrichts, das im Laufe der Sekundarstufe l langsam intensiviert wird. In der Sekundarstufe ll werden die erworbenen Kompetenzen der Sekundarstufe l ausgeschärft. Außerdem werden im Chemieunterricht Verknüpfungen zu den anderen Naturwissenschaften hergestellt. Zum Beispiel werden Kenntnisse des Mathematikunterrichts angewendet, indem Berechnungen zu benötigten Mengen an Chemikalien für eine bestimmte Reaktion oder zu pH-Werten durchgeführt werden. Das besondere des Chemieunterrichts ist der ständige Wechsel zwischen der stofflichen- und der Teilchenebene. An dieser Stelle werden zum besseren Verständnis z.B. Modelle angewendet. Das Teilchenmodell ist ein Thema, das sich über die ersten Jahre kontinuierlich weiterentwickelt. Hier kann an die Geschichte der Chemie angeknüpft werden. Im Unterricht werden aber auch Bezüge zur aktuellen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sowie dem Alltag hergestellt. Fragen wie „Warum dürfen einige Brände nicht mit Wasser gelöscht werden?“,  „Wie funktioniert ein Lagerfeuer?“, „Wie entkalke ich meinen Wasserkocher?“, „Wie funktioniert eine Dauerwelle?“ oder „Weshalb hat Fett mehr Kalorien als Zucker?“ werden beantwortet.  Durch Themen zu Stoffkreisläufen oder industriellen Herstellungsverfahren wird zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen angeregt. Die Schülerinnen und Schüler lernen auf Grund chemischer Kenntnisse Alltagsprobleme zu diskutieren und sich selbst eine Meinung zu bilden.

Themen nach Jahrgängen:

Klasse 8:
Beim Thema „Brände und Feuer“ erlernen die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen für die Entstehung und Verhinderung von Bränden. Es werden Verbrennungsreaktionen mit Metallen durchgeführt und die Zusammensetzung der Luft erarbeitet. Das Teilchenmodell wird weiterentwickelt zum Dalton´schen Atommodell. In diesem Zusammenhang werden Stoffkreisläufe und Mineralien als Ausgangstoffe für die Metallgewinnung behandelt.

Klasse 9:
Der Schwerpunkt liegt auf der Erarbeitung des Verständnisses des Periodensystems und der Erweiterung des Atommodels. Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Teilchenarten wie Ionen und Moleküle kennen. Zudem arbeiten sie mit Säuren und Laugen aus dem Haushalt.

Klasse 10:
Die organische Chemie wird eingeführt. Es werden verschiedene organische Stoffklassen behandelt und deren Herstellung, Verwendung und Bedeutung für den Alltag erarbeitet.

Q1 und Q2:
In den Jahrgangsstufen Q1 und Q2 wird auf den Kenntnissen der vorherigen Klassen aufgebaut. Im Besonderen werden die Schwerpunkte des jeweiligen Abiturjahrgangs unterrichtet. Das können Themen sein wie: Kohlenhydrate, Fette und Proteine, Säuren und Basen, Farben oder Kunststoffe.