Religion

Der Religionsunterricht ist nicht an ein bestimmtes Bekenntnis gebunden und richtet sich somit an alle Schülerinnen und Schüler. Gemäß dem Bildungsplan Religion werden bei der Unterrichtsgestaltung bestimmte didaktische Grundsätze berücksichtigt. So beziehen sich die Inhalte und Themen des Faches Religion auf die lebensweltlichen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler. Wesentliche didaktische Grundsätze sind weiterhin die Beschäftigung mit den religiösen Traditionen der Weltreligionen sowie der angemessene Umgang mit den sich daraus ergebenden Positionen (Dialogorientierung). Ein weiterer Grundsatz ist die Wissenschaftsorientierung, welche sich zum Beispiel in der Erschließung und Weiterverarbeitung von Texten, Bildern und Symbolen niederschlägt.

Das Fach Religion wird in der Sekundarstufe I (Klasse 5-9) einstündig unterrichtet. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählt dabei die Beschäftigung mit Geschichte, Glaubensinhalten und Glaubenspraxis der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. In diesem Zusammenhang werden auch Leben und Botschaft wichtiger Personen dieser drei Religionen wie Abraham, Mose, Jesus und Mohammed behandelt. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit dem Menschen selbst. Dabei stehen etwa Fragen nach Werten und Prinzipien des menschlichen Handelns im Vordergrund sowie Fragen der Deutung der menschlichen Existenz. Für die Erarbeitung der unterschiedlichen Inhalte bieten sich vielfältige Methoden wie analytische und produktive Verfahren der Texterschließung, Bildbetrachtung, szenische Verfahren sowie verschiedene Gesprächs- und Präsentationsformen an. Der Besuch von Gotteshäusern oder Museen im Rahmen von Exkursionen stellt eine weitere Möglichkeit dar, Zugänge zu religiösen Themen und Fragestellungen zu schaffen.

In der Sekundarstufe II (Klasse 10-12) besteht die Möglichkeit, das Fach Religion als durchgehenden Grundkurs (2 Wochenstunden) zu wählen. In diesem Fall kann Religion auch als mündliches Prüfungsfach im Abitur gewählt werden. In der Oberstufe steht eine vergleichende Betrachtung der Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus) im Zentrum des Unterrichts, die sich auf unterschiedliche Aspekte wie Gottesvorstellungen, ethische Maßstäbe, heilige Schriften und Erlösungsvorstellungen beziehen kann. Auch die Geschichte der einzelnen Religionen, Fragen der Auslegung zentraler Texte sowie die Entwicklung verschiedener theologischer Positionen werden dabei in den Blick genommen. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin die Beschäftigung mit Fragen der Ethik. Dabei werden zum einen unterschiedliche religiöse, weltanschauliche und philosophische Ethik-Konzeptionen behandelt, zum anderen erfolgt die Auseinandersetzung mit konkreten ethischen Fragestellungen (z.B. Gerechtigkeit, Krieg und Frieden, Bioethik, Wirtschaftsethik). Neben dem durchgehenden Grundkurs besteht die Möglichkeit, das Fach Religion ausschließlich in Jahrgang Q2 zu wählen.