Informatik

Die fortschreitende Entwicklung unseres zunehmend digitalisierten Alltags fordert einen kompetenten Umgang mit Informatiksystemen. Intelligente Fahrzeuge, Email, Whatsapp, Twitter, Suchmaschinen oder Streaming-Dienste sind aus unserem Umfeld und täglichen Abläufen kaum mehr wegzudenken und wären ohne innovative Ideen im Bereich der Informatik nie entstanden. Damit sich diese Entwicklung fortsetzt ist es eine besondere Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler schon in jungen Jahren für das Fach Informatik zu begeistern.

Informatik wird am Hermann-Böse-Gymnasium ab Klasse 10 (epochal und 2-stündig) unterrichtet. Im Rahmen der Q1 und Q2 (ganzjährig, 2-stündig) wird das in der E-Phase gewonnene Wissen vertieft und um neue Inhalte ergänzt.

Informatik in der E-Phase

Inhaltlich steht in Klasse 10 der informatische Bereich der „Algorithmen und Programmierung“ im Vordergrund. Aus alltäglichen Situationen sollen zunächst Handlungsabläufe abgeleitet und mithilfe von Programmablaufplänen visualisiert werden.Die Schülerinnen und Schüler erhalten im weiteren Verlauf einen Einblick in die Entwicklung von Algorithmen und lernen Programmierparadigmen wie „imperative“, „funktionale“ und später auch „objektorientierte Programmierung“ kennen. Programmiert wird in der Sprache JAVA, die auch an Hochschulen und Universitäten zum Einsatz kommt. Bei der Implementierung helfen uns Entwicklungsumgebungen wie IntelliJ oder Online-Editoren.  So steht neben dem Erlernen einer höheren Programmiersprache auch das Strukturieren der eigenen Gedanken und Abläufe im Fokus.

Informatik in Q1

Die Q1 knüpft inhaltlich zunächst nahtlos an die Inhalte der E-Phase an. Während bislang hauptsächlich JAVA-Anwendungen mit Konsolenausgaben programmiert wurden steht jetzt die 2D-Spiele-Entwicklung mit objektorientiertem Programmieransatz im Vordergrund. Das weitere informatische Schuljahr spielt sich anschließend hauptsächlich im Bereich der „technischen Informatik“ ab. So bilden logische Verknüpfungen und Schaltalgebra ein wichtiges Thema, welches die Schülerinnen und Schüler auf die Ebene von Platinen und Gatterbausteinen führt und sie die Anfänge der Computertechnik nachempfinden lässt. Gestützt von der Entwicklung und Simulation digitaler Anzeigen ermöglicht dieser Themenschwerpunkt eine Bewusstseinsentwicklung für die Komplexität, die in jeder kleinen Digitalanzeige steckt. Abgerundet wird der Bereich der „technischen Informatik“ durch die Zerlegung von PCs, um Einblicke in Hardware-Komponenten und Rechnerarchitekturen zu erhalten. Methodisch wird dieser Bereich insbesondere durch Rollenspiele geprägt mit denen Schülerinnen und Schüler lernen wie Computer denken und Daten verarbeiten. Fortgesetzt wird dieser technische Einblick mit „Netzwerktechnologien“. Netzwerkkomponenten wie Router, Server, Hub und Switch werden näher betrachtet, aber auch die Konzeption von Netzwerken steht im Fokus. „Wie erhält ein Smart-TV eine gültige IP-Adresse vom Router, an den er angeschlossen ist, damit Filme im Internet angesehen werden können?“ ist eine von vielen zeitgemäßen Fragestellungen, die im Rahmen des Informatikunterrichts geklärt werden sollen.

Informatik in Q2

Den Abschluss der schulischen Informatik-Laufbahn erleben unsere Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Q2 mit einer Projektphase, welche einen Großteil des gesamten ersten Halbjahres einnimmt. Da Aufgaben im IT-Bereich diverser Berufe einen starken Projektcharakter aufweisen, sollen sie insbesondere hier mit Projekt-Management Methoden wie SCRUM in Kontakt kommen aber auch mit Menschen aus der Industrie. Daran anknüpfend gehen die Schülerinnen und Schüler in ihre eigenen und größtenteils selbstständig organisierten IT-Projekte, die sie in Kleingruppen bewältigen. Denkbare Produkte können Arduino-Systeme wie eine Wetterstation, ein Spiel mit der SpieleEngine Unity oder eine eigene APP sein. Datenbanken und SQL bilden den Abschluss der schulischen Informatik und werden in Theorie wie Praxis an umweltbezogenen Beispielen aber auch durch das Eintauchen in die Rolle eines Datenbank-Admins einer Social-Media-Plattform thematisiert und erprobt.

Mobile Game Lab

Im Rahmen des Fachs Informatik geht es für die Schülerinnen und Schüler der E-Phasen immer zu Beginn des Schuljahres und für die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs Q1 zum Halbjahreswechseln in das Mobile Game Lab. Das Mobile Game Lab ist eine von der Hochschule Bremen initiierte Einrichtung im „Alten Postamt 5“ (demnächst: „Zentrum für Information und Medientechnologie“ am Flughafen Bremen) und sieht sich als Gemeinschaft von Spielern, Forschern und Entwicklern mobiler Spiele. Im Zentrum steht dabei der Spaß am Entdecken und Spielen in der digitalen Welt. Über diesen Zugang sollen insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die verschiedensten Bereiche der Informatik erhalten. Spielerisch und gleichzeitig zielorientiert von den Leitern des Mobile Game Labs begleitet lernen unsere Schülerinnen und Schüler, „wie eine einfache Smartphone-App programmiert wird“, „wie ein Fahr-Roboter vorwärts bzw. rückwärts fährt und dabei Gegenstände greift“ oder „wie eine Drohne zum Filmen von Sportvideos geflogen wird“. Die vielen kleinen und großen Erfolgserlebnisse sowie das ständige wechselnde innovative Angebot des MGL bereichern den Tag für alle, sodass eine Kooperation auch in den folgenden Jahren fortgeführt wird.